CHRONIK DES SCHULSTANDORTES LOQUAIPLATZ/HIRSCHENGASSE

Schon 1830 wurde im Hause des Mathias Ripka Hirschengasse 385 (heute 18) ein Schulstandort gegründet. Inhaber und Lehrer war Johann Zugmann.

1872 wurde die Schule Hirschengasse gekündigt, weil der Hauseigentümer Mathias Ripka sein Objekt verkaufte.

Am 2. Oktober 19 05 erfolgte die feierliche Einweihung der Bürger schule n

Loquaiplatz 4/Hirschengasse 18 unter Bürgermeister Dr. Lueger.

1906 übersiedelte die Koch- und Haushaltungs schule von der Stumpergasse 56 in die Mädchenbürger schule Loquaiplatz 4. 

Der Erste Weltkrieg 1914 – 1918 unterbrach den geregelten Unterricht in fast allen Schulen.

Die Schülerinnen und Schüler des Doppelstandortes Loquaiplatz/Hirschengasse erhielten Wechselunterricht im Haus Stumpergasse 56, weil das leere Doppelgebäude Militärzwecken diente.

1919 Schaffung der Elternvereine, um engeren Kontakt zwischen Schule und Elternhaus zu fördern.

01.1.1922 Trennung der Stadt Wien von Niederösterreich – Wien ist nun ein eigenes Bundesland

28.3.1922 Gründung des Wiener Stadtschulrates

Erster amtsführender Stadtschulratspräsident wird der bekannte Schulreformer Otto Glöckel.

Glöckel modernisiert wärehnd seiner Amtszeit (März 1922 bis Februar 1934) das Wiener Schulwesen maßgeblich.

 Die wichtigsten Errungenschaften:

·        Kostenloser Schulbesuch für alle Kinder

·        Kostenlose Abgabe der Unterrichtsmittel

·        Erste Lehrausgänge („Lehrspaziergänge“)

·        Begabten- und Nachhilfeunterricht

Laut Bundesgesetz vom 2.8.1927: vierklassige Volks- und Haupt schule sowie achtklassige Mittel schule ( Bürger schule wird in eine Haupt schule umgewandelt).

Am 11.3.1938 besetzen deutsche Truppen Österreich. Die Schulen werden an diesem Tag geschlossen.

Am 13. 3. 1938 erfolgt der Anschluss an das nationalsozialistische Deutschland. Die Tragik der Verfolgung Andersgläubiger und Andersdenkender beginnt.

Am 1. 9. 1939 bricht der zweite Weltkrieg aus.

Am 15. 3. 1944 werden die Kinder aus den Schulen Spalovskygasse, Corneliusgasse und Hirschengasse in der Mädchen-Haupt schule Loquaiplatz zusammengezogen.

Vom 2. bis 22. 4. 1945 bleiben alle Schulen geschlossen.

Sofort nach Beendigung der Kampfhandlungen in Wien beginnen die Einschreibungen der Hauptschüler und Hauptschülerinnen auf dem Loquaiplatz.

23. 4. 1945  Eröffnung von sechs Mädchen- und vier Knabenklassen unter gemeinsamer Leitung an der Schule Loquaiplatz und Hirschengasse

Der Unterricht beginnt zunächst hortmäßig trotz stark beschädigter Schulräume (teilweise ohne Fenster)

Im Gebäude Hirschengasse: Aufräumungs- und Instandsetzungsarbeiten, da das Schulgebäude während der letzten Kriegstage bombenbeschädigt wurde.

Nach Beendigung der gröbsten Arbeiten erfolgt am 6.6.1945 die Teilung der Schulstandorte Loquaiplatz 4 (MHS) und Hirschengasse 18 (KHS) unter getrennter Leitung.

Mit dem Schuljahr 1946/47 wird an der Mädchenhaupt schule Loquaiplatz ein „Einjähriger Lehrkurs“ eingerichtet, sowie für freiwillige Teilnehmer Französisch- und Lateinunterricht erteilt.

Ein besonders harter Winter bringt wieder Rückschläge. Der Unterrichtsbetrieb wird eingestellt.

In der Schule Loquaiplatz wird ab 17.1.1947 ein eiserner Ofen in der Schulküche angeheizt und täglich von 8 bis 18 Uhr Wärmestubenbetrieb mit Nachholunterricht für Knaben und Mädchen gehalten. Später gibt es nur Kurzunterricht mit täglicher Aufgabenkontrolle in einem ungeheizten Raum.

Das Schuljahr 1947/48 beginnt erst am 29. 9., da viele Kinder an Kinderlähmung erkrankt sind.

Im Schuljahr 1948/49 werden viele Schülerinnen auf Erholungsurlaub nach Luxemburg, Holland, Dänemark, England, Schweiz und Portugal geschickt.

Anlässlich des 80. Geburtstages von Bundespräsident Dr. Karl Renner wird im Schuljahr 1950/51 in allen Klassen eine Feierstunde abgehalten.

Im Schuljahr 1954/55 erscheint die erste Schulzeitung der Schule Loquaiplatz.

17.1.1955  Neueinteilung der Wiener Inspektionsbezirke: 6. und 12. Wiener Gemeindebezirk   bilden den 8. Inspektionsbezirk

1955/56  Notwendige Sanierungsarbeiten werden durchgeführt.

1956/57 1.Maschinschreib-Unterricht

Straßensammlung für die Ungarnhilfe Ungarische Flüchtlingskinder werden von den Schülerinnen der Schule Loquaiplatz zur Jause eingeladen.

Sammlung von Kleidung, Schuhen, Spielsachen

Im Oktober 1957 werden in Folge einer Grippewelle fünf Klassen für eine Woche gesperrt.

28.6.1958  Die austretenden Schülerinnen werden in einer Ansprache an den Europagedanken gemahnt. Gemeinde Wien stellt das „Europabuch“ bei. 

Im Schuljahr 1960/61 erfolgt Ende Juni die Übersiedlung in das Gebäude KMH Stumpergasse 56, da das Schulhaus Loquaiplatz 4 grundlegend umgebaut und modernisiert wird. Nach wie vor gibt es zwei Hauptschulstandorte: KH Hirschengasse 18 und MH Loquaiplatz 4. Drei Klassen wurden bereits koeduziert. Die Notwendigkeit hiefür ergab sich aus der sinkenden Schülerzahl im 6. Bezirk. 

Im Schuljahr 1962/63 ist die Renovierung abgeschlossen. Das Schulhaus erstrahlt in neuem Glanz

Im Schuljahr 1966/67 gibt es nur mehr 5 Klassen, allerdings mit sehr hoher Klassenschülerzahl.

Im Schuljahr 1967/68 wird die KH Hirschengasse aufgelöst und das Gebäude für die Bedürfnisse der Volks schule Corneliusgasse vollkommen umgebaut. 

Die Schulstandorte Hirschengasse/Loquaiplatz werden zusammengelegt 

Im Schuljahr 1969/70 wird die notwendige Innenrenovierung in Angriff genommen.

1977/78  Renovierung der Turnsäle, der WC-Anlagen

1978/79  weitere Renovierungsarbeiten wie neue Fenster, neuer Verputz an     

               der Straßenfront Loquaiplatz, Malerarbeiten im Stiegenhaus

1982/83  werden die Durchgänge in allen Stockwerken freigegeben und die 

                Renovierung wird abgeschlossen. 

1985/86   beginnt „Die Schule 85“ mit Wegfall der Klassenzüge und Errichtung von Leistungsgruppen in Deutsch, Englisch und Mathematik  

Die Schule in Bewegung

1991/92  Eröffnung einer Integrationsklasse

Sammelklassen für bosnische Flüchtlinge werden eröffnet. In diesen Klassen wird nach dem Österreichischen Lehrplan, jedoch in Serbokroatisch unterrichtet. Pro Woche erhalten diese Kinder 12 Stunden Deutsch-Unterricht.

1994/95  Neues Schulprofil: Schwerpunkt „Medienerziehung“ – 1. MEDIA-HS IN ÖSTERREICH Einrichtung eines Kinosaales mit Schnittplatz sowie Tonstudio und Indoorradio; Theateraufführungen, Video und Radio sowie Fotografie als unverbindliche Übungen

1996/97   Einführung der 5 Tage-Woche

2003/04   Kooperative Mittel schule unter Beibehaltung des Schwerpunktes „Medienerziehung“ Kooperation mit Handels schule und Handelsakademie des bfi Wien , 1050 Wien, Margaretenstraße 65


Integrative Berufsorientierung. Einführung einer unverbindlichen Übung "Berufsorientierung"

2004/05   Kooperation mit FC Mariahilf

                100 Jahre Loquaiplatz (Festveranstaltung)

2006/07   Renovierung der Schule Trakt Hirschengasse. Einrichtung einer Expositur in der Mittelgasse

2007/08   Renovierung der Schule Trakt Loquaiplatz. Expositur in der Mittelgasse

Eröffnung einer vierten Klasse mit ASO-SchülerInnen mit dem Ziel den Hauptschulabschluss zu erreichen

2008/09  Die Renovierung des gesamten Schulgebäudes ist abgeschlossen. Wird erstmalig als OFFENE SCHULE mit Mittagessen und Nachmittagsbetreuung geführt.

Die Schule wird im Dezember ausgewählt, ab dem nächsten Schuljahr als Standort der WIENER MITTELSCHULE geführt zu werden.